Nicht jeder hat im (Berufs)Leben die gleichen Startbedingungen. Das muss man sich immer wieder klar machen. Mancher Lebensweg führt über holprige Pfade. Mit entsprechendem Zeitaufwand wird das Ziel trotz mancher Schwierigkeit dennoch oft erreicht. Nicht jeder Trumpf sticht, doch dafür gibt es den Joker im Spiel und manchmal auch das Ass im Ärmel – oder als Pokal im Regal wie in diesem Fall. Ja, so ist das beim CVJM Kreisverband Siegerland, der in diesem Jahr mit dem renommierten Ausbildungs-Ass in der Kategorie Ausbildungsinitiativen ausgezeichnet wurde, denn sein „pack´s – CVJM aktiv für Ausbildung“ hat sich mit seiner Projektarbeit schon für viele junge Menschen im Siegerland als echter Trumpf erwiesen. Mit ins Boot geholt hat der CVJM auch eine Reihe von Kooperationspartnern wie das CJD, das AWZ Bau, die Agentur für Arbeit, den Kreisjugendring, Schulen und einige mehr.
Er hält stolz den Pokal in der Hand: Karsten Schreiber von „pack´s“ (2. V. r.). Mit ihm freuen sich Metallbauermeister und Coach Peter Herling und Giyas Ilkbahar von der Siegener Herling Metallbau GmbH sowie Dorothee Rotering von den INTER-Versicherungen
Herling Metallbau GmbH als Partner
Profitiert haben in erster Linie natürlich die Jugendlichen, die einen Weg in ein erfolgreiches Berufsleben gefunden haben und sich eine verlässliche Perspektive erarbeiten konnten. Zu den Gewinnern zählen auch Handwerksbetriebe, denen die Projektarbeit des CVJM bei der Ausbildung des dringend benötigten Fachkräftenachwuchses zu Gute kommt. Einer von ihnen ist die Siegener Herling Metallbau GmbH, die derzeit 22 Mitarbeiter beschäftigt, neun von ihnen sind in der Ausbildung. Seit zwei Jahren ist das Unternehmen einer der Unterstützer des Projekts und Unternehmenschef Peter Herling ist auch einer der Coaches. „Die Orientierungshilfe steht bei unserer Arbeit im Vordergrund“, sagt C V J M-pack´s-Koordinator Karsten Schreiber. Peter Herling, der Lehrlinge auch aus dem „pack´s“-Programm in seinem Betrieb in Siegen ausbildet, kann das nachdrücklich bestätigen. Immerhin ist der Ausbildungsberuf Metallbauer mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik in jeder Hinsicht anspruchsvoll. Hier kann die intensive Begleitung während der Ausbildung schon viel Positives bewirken.
Coach in allen Lebenslagen
Dabei ist das Fachliche nur die eine Seite der Medaille. Das Coaching geht weit darüber hinaus und gilt für den ganzen Menschen in seinem Lebensumfeld. „Mit dem Coach installieren wir eine verlässliche Größe für alle, die mit dem Jugendlichen zusammenarbeiten. Wir nehmen den Jugendlichen als Ganzes wahr und geben ihm Wertschätzung und eröffnen Perspektiven“, lautet das Credo von Karsten Schreiber. Peter Herling hat in den vergangenen zwei Jahren, in denen sein Betrieb sich in das Projekt einbringt, als Chef und als Coach viele positive Erfahrungen gemacht. Er sieht sich vor allem als Perspektivenöffner, der jungen Menschen Orientierungshilfen gibt. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, der sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird, sei es erforderlich, alle Potenziale auszuschöpfen. Oft brauchten die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur erfolgreichen Bewerbung um einen Ausbildungsplatz Unterstützung, manchmal auch während der Ausbildungszeit.
„Die Arbeit lohnt sich wirklich“
ist der Handwerksmeister von seinem Engagement überzeugt. „Der Coach steht als Vertrauensperson allen am Berufsfindungsprozess Beteiligten zur Verfügung. Es gibt immer wieder Gespräche zwischen Eltern und Coach, Lehrern und Coach, Betrieben und Coach.“ Die eins-zu-eins Betreuung könne eben viel mehr bewirken. Karsten Schreiber kann dies nur bestätigen: „In Seminaren und mit Potenzialanalysen helfen wir den Schülerinnen und Schülern schon früh, ihre Kompetenzen zu entdecken und realistische Einschätzungen ihrer Möglichkeiten zu entwickeln.“ Was danach kommt ist dann die konsequente Fortführung eines Prozesses in einem Netzwerk, das die kurzen Wege nutzt, Hilfestellungen zu geben und so den Weg zum dauerhaften Erfolg im Beruf ebnet. Der Spruch aus der Imagekampagne des Handwerks „Es kommt nicht darauf an, wo du herkommst, sondern darauf, wo du hin willst“ gilt im Handwerk in vielerlei Hinsicht – und auch für die Siegerländer Initiative „pack‘s“, das Ausbildungs-Ass.
Quelle: Deutsches Handwerksblatt, Handwerkskammer Südwestfalen, Ausgabe der Regionalredaktion Arnsberg, Nr. 1/2